Es war Anfang Oktober, und der Spätsommer feierte ein leuchtendes Finale. Es war warm genug für ein leichtes Kleid, und so zog ich mein schönstes an. Das mit dem eng anliegenden Oberteil und dem schwingenden wadenlangen Rock, der das Herbstblättermuster des Stoffs wunderschön zur Geltung brachte.

Darunter einen schwarzen Seidenslip und halterlose Strümpfe.

Weil ich nur bis zur übernächsten Stadt zu fahren brauchte, nahm ich den Regionalzug. Der Intercity wäre in 15 Minuten am Ziel gewesen, aber eine Stunde im Regionalzug verträumt in die Landschaft schauen wollte ich an diesem Tag viel lieber.

Also schnappte ich mir meine Mustermappe und meinen Laptop und für alle Fälle mein kleines Angorajäckchen und ging beschwingten Schrittes zum Bahnhof. Der Zug kam einigermaßen pünktlich, und besonders voll war er auch nicht. Es war ein altmodischer Zug, wie er in jenem Herbst noch auf Nebenstrecken eingesetzt wurde, der neben einem Großraumabteil auch Abteile mit sechs Sitzplätzen hatte.

Ich fand bald eines, das ganz leer war. Ich legte Laptop und Mustermappe ins Gepäcknetz und setzte mich vergnügt auf einen Fensterplatz in Fahrtrichtung. Ich liebe den Monat Oktober, wegen der Farben, wegen des Dufts in der Luft, und besonders wegen der langen Folge warmer Tage, die man mit etwas Glück in manchem Jahr erleben darf.

Ich hatte mich fast weg geträumt und fühlte mich, als sei ich allein in einem leuchtenden Herbstwald, als plötzlich die Tür zum Abteil geöffnet wurde. Ein Mann kam herein, sagte mit einem kleinen Lächeln „hallo“ und setzte sich auf den mittleren Sitz. Gegen die Fahrtrichtung. Ich wunderte mich, warum er gegen die Fahrtrichtung saß, obwohl es doch gar nicht nötig war. Neben mir waren doch noch zwei Plätze frei! Der Mann lächelte mir noch einmal kurz zu und vertiefte sich dann in seine Zeitung.

Ach so! Er hatte anscheinend sehr gute Umgangsformen und war vielleicht auch ein bisschen schüchtern. Man setzt sich nicht einfach neben eine allein reisende Frau, jedenfalls nicht wenn sie noch einigermaßen jung ist. Schön! Das gefiel mir!

Weil er konzentriert die Zeitung las – oder wenigstens so tat, als würde er lesen – und weil ich keineswegs schüchtern bin, nutzte ich die Gelegenheit, ihn näher in Augenschein zu nehmen. Dass er nicht sehr groß war, hatte ich schon gesehen, als er herein kam. Ein eher zierlicher Mann. Anders als die Männer, denen ich bisher begegnet war. Ich mochte große Männer und mag sie immer noch. Zierlich war etwas ganz Neues.

Aber es hatte was. Er gefiel mir wirklich. Er war etwas älter als ich damals war, vielleicht Anfang bis Mitte Vierzig. Sehr gepflegt. Sorgfältig rasiert. Kurze, volle, dunkelblonde Haare, nur ein ganz klein wenig grau neben den Ohren. Er trug Chinos und ein hellgraues Sweatshirt ohne Aufdruck. Sportlich-elegantes Understatement. Das gefiel mir. Sein Gesicht mit den feinen Zügen gefiel mir auch. Es lag ein kleines, ein wenig ironisches Lächeln darauf, so als würde er sich über die Wechselfälle und Überraschungen des Lebens leise amüsieren.

Ich spürte, dass ich ebenfalls anfing zu lächeln. Er wendete ein Blatt seiner Zeitung und blickte dabei einmal kurz auf. Unsere Augen trafen sich. Unser Lächeln auch. Eine Sekunde lang. Dann konzentrierte er sich wieder auf seine Zeitung. Oder er tat so. Ich konzentrierte mich aufs Fenstergucken. Besser gesagt, ich tat so. In Wirklichkeit überlegte ich, wie ich mit ihm ins Gespräch kommen konnte.

Nachdem ich eine Weile ohne Ergebnis überlegt hatte, hielt der Zug plötzlich an. Sehr plötzlich. Meine Mustermappe rutschte aus der Gepäckablage und fiel mir vor die Füße. Zum Glück blieb der Laptop oben. Ich hob die Mappe auf und legte sie auf den Sitz neben mir.

„Das war aber heftig“, sagte er mit angenehm modulierter Stimme. „Nichts passiert“, antwortete ich. „Da, äh, sind nur meine Stoffmuster drin.“ Dummes Zeug. Ich stotterte herum wie ein schüchternes Schulmädchen, was sollte das? Hoffentlich verdarb ich damit nicht gleich einen Flirt. Den würde ich nämlich jetzt gern anfangen.

Der Mann überging meine Unsicherheit freundlich. „Stoffmuster?“ fragte er. „Sind Sie Designerin?“ – „Ja, ich entwerfe Stoffmuster. Hier drin sind die Muster für die Herbstkollektion, äh, für nächstes Jahr, natürlich. Ich bin unterwegs zu einem Interessenten.“ – „Und Sie haben eine echte Mustermappe?“ fragte er. „Geht das nicht alles inzwischen digital?“ – „Doch,“ sagte ich und nahm dankbar den Gesprächsfaden auf. „Die meisten Designs sind in dem Laptop. Aber hier sind einige auf echten Stoffen, da kann man sehen, wie sie auf unterschiedlichen Materialien wirken. Und anfassen kann man sie auch.“

So ein Blödsinn! Anfassen! Sowas! Hoffentlich hatte er das jetzt nicht in den falschen Hals bekommen – oder in den richtigen. „Und wohin fahren Sie?“ versuchte ich die Situation zu retten. Wieder Quatsch, ich hatte ihm doch noch gar nicht erzählt, wohin ich fuhr. Ich blamierte mich hier am laufenden Meter.

Er überging meine Unsicherheit sehr geschickt. „Ich fahre Freunde besuchen“, sagte er. „Die Herbstferien sind früh dieses Jahr. Ich bin Lehrer und habe jetzt zwei Wochen frei. So wie es aussieht, bleibt das Wetter noch eine ganze Weile, da kann man schön etwas draußen unternehmen.“

Die ganze Zeit über stand der Zug still. Zum Glück hatte ich es nicht eilig. Mein Termin war erst am frühen Nachmittag, und jetzt war erst später Vormittag. Ich hatte einen großen Zeitpuffer eingeplant und wollte vorher am Rhein spazieren gehen und irgendwo in einem Straßencafe ein Eis essen.

Der Zug stand still, und wir kamen ins Gespräch. Der Smalltalk vertrieb meine Unsicherheit und ich fühlte mich zunehmend wohl.

Dann kam eine Durchsage für die Passagiere. „Vor uns befinden sich Kühe auf den Gleisen. Bis sie eingefangen und wieder auf ihre Weide gebracht worden sind, dauert es voraussichtlich etwa eine Stunde. Sie können, wenn Sie wollen, aussteigen und draußen spazieren gehen. Wenn der Zug dreimal pfeift, kommen Sie bitte zurück, wir werden dann nach einem zeitnahen weiteren Signal die Fahrt fortsetzen.“

Wir mussten beide herzlich lachen, und dass beendete die Unsicherheit restlos.
Kühe auf den Gleisen! Was für ein Abenteuer!

„Sollen wir?“ fragte er. Und ob! Ich verriet nicht, an was ich gerade dachte. Wir standen beide auf, ich nahm Laptop und Mappe, und er seine Jacke und seinen kleinen Rucksack.

Gelobt sei der alte Regionalzug. Die Tür öffnete sich und drei Trittstufen wurden ausgefahren. Die waren auch nötig, denn wir befanden uns mitten in der Natur: Auf einer großen Wiese, die wohl kurz vorher ihre Herbstmahd erhalten hatte, denn sie war gesprenkelt mit großen Rollen aus Heu.
Kaum hundert Meter entfernt leuchtete ein Waldrand.

Wir stiegen aus und mit uns einige wenige andere Leute, die sich bald auf der Wiese verteilten.

Nah beieinander, fast Schulter an Schulter, schlenderten wir ohne zu reden in Richtung Wald. Gelobt sei auch meine Gesamtkörperlänge von einssechzig. Der zierliche Mann war nämlich doch eine Handbreit größer als ich. Vielleicht ist es altmodisch, aber ich finde Männer gut, die größer sind als ich. Wenigstens ein bisschen.

Am Waldrand angekommen, legte er seine Jacke ins Grass und setzte ich darauf. „Setzen Sie sich auch drauf“, meinte er. „Da ist doch genug Platz für uns beide.“

Das musste man mir nicht zweimal sagen. Ich hatte sehr eindeutige Vorstellungen von dem, was ich mir dank der Kühe auf den Gleisen und der verzögerten Weiterfahrt jetzt wünschte. Und zu meiner Freude war von den anderen Reisenden weit und breit keiner zu sehen.

So nah bei ihm, spürte ich jetzt seine Körperwärme und bemerkte einen leichten, angenehmen Duft nach der frisch gewaschenen Baumwolle seines Sweatshirts. Ich wünschte, er würde es ausziehen. Vielleicht hatte er meinen Gedanken erraten, denn er beugte sich zu mir und fragte leise: „Darf ich Sie küssen?“ Er lächelte so verschmitzt dabei, dass ich leise lachte und anstatt einer Antwort mich ebenfalls zu ihm beugte. Unsere Lippen trafen sich, zuerst noch geschlossen, ganz zart. Dann spürte ich seine Zunge, die meinen Lippen mitteilte, sie mögen sich bitte öffnen. Dieser Bitte kam ich gern nach. Seine Zunge war glatt und dünn – und sehr beweglich. Sie erkundete meinen Mund bis in alle Winkel und Tiefen, und ich war davon absolut begeistert. Ich selbst sollte anscheinend gar nichts tun, außer ihn tun zu lassen, was er tat. Das war neu für mich und ungewohnt. Normalerweise haben „meine“ Männer es ganz gern, wenn ich mit der gebührenden Sensibilität die Regie übernehme. Und ich finde es für mich sehr lustvoll, ihnen Gutes zu tun.

Hier allerdings sollte ich mir wohl Gutes antun lassen, ohne in irgendeiner Weise zu steuern. Schön, ich bin neugierig und experimentierfreudig, und so ließ ich mich gern drauf ein. Ich fühlte mich so, als sei ich flüssig geworden, und das war ein sehr angenehmes Gefühl. Heiße Wellen entstanden in meinem Unterleib und breiteten sich überall in meinem Körper aus. Und all das durch die Küsse dieses Zungenkünstlers – wenn ich es nicht selbst erlebt hätte, ich würde es nicht glauben.

Von mir aus hätte es gerne noch lange so weitergehen können, aber er zog sich nun aus meinem Mund zurück und drückte mich sanft wieder in aufrechte Sitzhaltung. Ich wollte ihn sofort wieder haben und beugte mich vor. Aber er schüttelte lächelnd den Kopf und legte, um seine Absicht deutlich zu machen, eine Hand auf mein Brustbein – und ich fügte mich.

Im Sitzen zog er sein Sweatshirt über den Kopf. Darunter war sein Oberkörper nackt, haarlos und vom Sommer noch leicht gebräunt. Ein haarloser Männerkörper? Wirklich? Fand ich das schön? Besonders muskulös war er nicht, aber auch kein Hänfling. Und die straffe, glatte Haut betonte seine Konturen sehr vorteilhaft. „Man müsste ihn fotografieren“, dachte der Ästhet in mir „schwarzweiß, so wie er da sitzt, und ein bisschen nach der Seite schauen sollte er, er hat ein wirklich edles Profil…“

Doch bevor ich den Gedanken weiter verfolgen konnte, zog er Hose und Boxershorts aus und streifte seine Sandalen von den nackten Füßen. Er legte sich zurück, mit dem Rücken im Gras, ein Bein ausgestreckt, das andere im Knie angewinkelt. Ich wollte ihn berühren, aber er spürte die Absicht in meiner Bewegung und schüttelte den Kopf. „Nur schauen“, sagte er leise. Und ich schaute. Meine Augen folgten jeder Linie seines Körpers. Er war vollkommen. Das perfekte Abbild einer feineren, zarteren Variante männlicher Schönheit. Ich konnte mich kaum satt sehen.

Er bewegte sich nicht. Und er schien die Wanderungen meiner Augen zu spüren. War das denn möglich? Anscheinend. Er genoss es, betrachtet und schön gefunden zu werden, das war ganz offensichtlich, und mich erregte seine Schönheit ebenso wie das Gewahrsein seines Genusses.

Sein Penis war nicht groß. Gerade gewachsen und von etwas dunklerer Tönung als die Haut seines übrigen Körpers passte er perfekt zu seinem gesamten Erscheinungsbild. Er war auch nicht erigiert. Jetzt nicht, oder jetzt nicht mehr nach den Küssen, die sicherlich auch ihn erregt hatten, oder jetzt noch nicht, weil noch weitere Freuden kommen würden.

Ich konnte nicht widerstehen und streckte einen Finger aus, um ihn vorsichtig zu streicheln. Wieder schüttelte der schöne Mann den Kopf. „Deine Zunge,“ sagte er. Sehr gern, dachte ich und beugte mich über ihn. Ich fing damit an, seinen Penis von der Wurzel zu Eichel hin mit meiner Zunge zu streicheln, und er begann zu wachsen und hart zu werden. Ich liebkoste mit der Zungenspitze die empfindsame kleine Vertiefung oben auf der Eichel, was ihn noch härter werden ließ, und konzentrierte mich dann auf den Eichelkranz.

Er genoss es sichtlich und hörbar. Ich nahm ihn jetzt in den Mund. Er passte ganz hinein und ich fand es sehr erregend, dass ich ihn mühelos aufnehmen konnte. Ich saugte an ihm, begann vorsichtig und steigerte die Intensität langsam. Dann ließ ich ihn tief in meinen Kehle gleiten, ließ ihn einfach dort ohne zu saugen, und das erregte ihn so sehr, dass er langgezogen stöhnte und seine Muskeln hart anspannte. Sein Rücken bildete jetzt einen flachen Bogen. Ich erwartete, dass er nun jeden Moment komme müsse, aber das war nicht der Fall. Er hielt sie Spannung sehr lange und löste sie dann auf. Sein Rücken wurde flach, sein Atem ruhiger, und sein Penis wurde wieder weich.

Er zog ihn aus meinem Mund und setzte sich auf. Ich war noch vollständig bekleidet und saß aufrecht im Gras, das fiel mir jetzt erst auf. Ich streifte die Schuhe von meinen Füßen und wollte aufstehen und mich ausziehen, aber wieder schüttelte er den Kopf. Er fasste den Saum meines Kleides an zwei Stellen und bedeute mir, mein Hinterteil ein wenig anzuheben, damit der Rock frei wurde. Er zog das Kleid an meinem Körper nach oben und ich hob ganz automatisch die Arme. Er streifte mir das Kleid über den Kopf und ließ es ins Gras fallen. Darunter trug ich außer dem Slip nichts. Meine Brüste waren noch fest und brauchten keine Textilien. Dann bedeutete er mir, mich zurück zu legen und wieder den Po ein wenig zu heben. Er streifte mir mit einer einzigen geschmeidigen Bewegung den Slip ab und ließ ihn ebenfalls ins Gras fallen. Jetzt hatte ich nur noch meine Strümpfe an.

Die durfte ich anbehalten. Sein Penis war wieder steif geworden, und mit einer weiteren fließenden Bewegung legte er sich auf mich. Mich erstaunte inzwischen gar nichts mehr. Bisher war fast immer ich diejenige, die beim Sex oben war. Ich fand das ganz natürlich, denn unten liegen konnte ich nicht. Meine Vorliebe für kräftig gebaute Männer, die einsneunzig maßen und mindestens 45 Kilo schwerer waren als ich, machten unten zu liegen unmöglich, ohne dass ich Rippenbrüche oder Erstickungsanfälle riskiert hätte.

Und jetzt war ich mal unten. Das war schön. Ich brauchte gar nichts zu tun, als zu genießen. Besonders schwer war der Mann nicht. Ich spürte sein Gewicht, aber es war angenehm und überhaupt nicht anstrengend. Er drang ohne weitere Vorbereitungen in mich ein, und ich war feucht genug, um ihn nicht nur willkommen zu heißen, sondern ich saugte ihn förmlich ein. Zuerst bewegte er sich sehr langsam in mir, aufwühlend und bestimmend und brachte mich damit schon fast zum Höhepunkt. Er merkte das und ließ mit seinen Bewegungen nach.

Als meine Erregung etwas abgeklungen war, begann er wieder mit dem langsamen, tiefen Gleiten in meinem Körper. Das waren keine Stöße, das waren sanfte, fast träumerische Bewegungen. Und sie brachten mich fast um den Verstand.

Ich bewegte mich ganz unwillkürlich in seinem Rhythmus mit. Nach und nach wurden wir heftiger, bis aus dem Gleiten dann wirklich ein Stoßen wurde, zunächst mit Vorsicht, dann aber immer heftiger und kraftvoller. Bis wir gemeinsam zum Höhepunkt kamen. Das kommt im wirklichen Leben selten vor, und planen kann man es überhaupt nicht. Wenn es geschieht, dann ist es etwas sehr Besonderes.

Im wirklichen Leben. War das, was ich gerade erlebte, auch das wirkliche Leben? Kühe auf den Gleisen? Ein alter Regionalzug, aus dem man aussteigen und wer-weiß-was tun konnte? Zum Beispiel Sex mit einem vollkommen schönen und etwas seltsamen Mann haben?

Bevor ich eine Antwort darauf fand, pfiff dreimal der Zug. Der Mann rollte sich von mir herunter, gab meiner linken Brust einen kurzen Kuss mit geschlossenen Lippen und zog sich in Windeseile an. Ich tat dasselbe. Wieder angezogen, griff ich nach seiner Hand und schaute ihm in die Augen. „Wir haben uns noch gar nicht vorgestellt,“ sagte ich. „Also ich heiße…“ Sein Zeigefinger auf meinen Lippen bedeutete mir unmissverständlich, dass er meinen Namen nicht wissen wollte und mir seinen nicht sagen würde.

Wir nahmen unsere Sachen, er Jacke und Rucksack und ich Mustermappe und Laptop. Nebeneinander gingen wir zum Zug zurück. Auch die anderen Reisenden trudelten allmählich ein, und wir gingen wieder in unser Abteil. Seine Zeitung lag noch dort. Wir setzten uns und tauschten noch ein letztes Lächeln. Dann nahm er seine Zeitung, vertiefte sich ins Lesen, und ich schaute wieder aus dem Fenster und bewunderte die Herbstlandschaft, die mir nun noch leuchtender erschien.

Der Zug setzte sich in Bewegung, und an der nächsten Station stieg der Mann aus. Noch einmal fanden seine Augen meine, ein letztes, leises Lächeln, und dann war er fort.

Ich hatte es nun auch nicht mehr weit. Viel Zeit war nicht vergangen, höchstens eine Stunde, und es reichte noch für einen kleinen Spaziergang am Rhein und ein Eis im Straßencafe. Die Präsentation meiner Designmuster und Stoffproben war ein voller Erfolg, und gegen Abend nahm ich den Intercity zurück nach Hause.

Den Mann habe ich nie wiedergesehen. War er ein Traum? Oder war dies wirklich geschehen? Und der Regionalzug mit den Kühen auf den Gleisen, gab es den? Oder war ich auf der Hinfahrt im Intercity eingeschlafen und hatte alles nur geträumt?

Nun, ich werde es nie erfahren. Und das will ich auch gar nicht…