ERSTER RANG In meiner Stammkneipe namens Erster Rang war nicht viel los, was selten vorkam. Vielleicht zu früh, vielleicht zu spät, oder es lief im Fernseher ein wichtiges Fußballspiel, dessen Termin ich mir nicht gemerkt hatte. Egal, mir ging es auch so ganz gut, das Pils war frisch und kühl, ich stand an meinem Lieblingsplatz,
BOCKIG Die Sonne knallt mir aufs Gehirn und ich habe keinen Sonnenschirm. Gerne hätte ich jetzt einen. Kaum mal ein Baum, der einen Hauch von Schatten spendet, nur wild wucherndes, dornige-verfilztes Gestrüpp, wenn überhaupt, so weit das Auge reicht. Und Alles knochentrocken. Hochsommer auf Ibiza irgendwo im Gebirge. Ich schlappe auf einem gewundenen Pfad in
Leihgebühr „Hallo, grüß dich. Bist du in einer halben Stunde noch zu Hause? Ich geh gleich ins Kino und will dir auf dem Weg schnell deine Bücher zurückbringen.“ „Ich bin da, kein Problem.“ „Okay, bis gleich.“ Das war Karla am Telefon. Kurz und bündig wie immer. Ich holte mir eine Flasche Pils und blätterte weiter
RÜCKSEITEN Konzentration war nicht gerade angesagt. Ich hing vorm Computer rum und quälte mich mit irgendwelchen stinklangweiligen Texten. Die Haustürklingel schreckte mich hoch. Karla. Sie sei gerade bei mir vorbeigefahren und wollte sich schon immer mal Bücher bei mir ausleihen. Ob‘ s ginge. „Klar“, sagte ich, „komm rein. Lass dir Zeit beim Aussuchen und bediene